Schildenstein

Die erste Schneeschuhtour in diesem Winter. Lieber spät als nie. Organisiert von Heike. Das Wetter war nicht so optimal vorhergesagt, aber wir wagten es dennoch. LWS 2 sollte für den Berg passen.

Schneeschuh und HTG geht eigentlich gar nicht. Es war zwar keine Premiere – ich hatte auch schon mehr oder weniger gut besuchte Touren angeboten – aber die meisten HTGler ziehen die Ski vor. Und so waren wir nur ein Nicht-Skifahrer (Ralf) und 3 Meistens-Skifahrer (Heike, Martina, Uli) und ich, der beides regelmäßig macht. Für zwei der Meistens-Skifahrer war der Schildenstein sogar die erste längere Schneeschuh-Tour.

Kurz nach 10 kamen wir los. Es schneite. Allzu kalt war es nicht, so dass uns schnell warm wurde. Die einzigen waren wir nicht. Der Berg ist bekannt. Schneeschuhgeher waren in der Mehrzahl. Die Spur am heutigen Tag wurde auch von Schneeschuhgehern gelegt.

Der Schnee stollte. Und das die ganze Tour. Puh. Ziemlich lästig. Bis zur Königsalm ging es zunächst auf der heute nicht betriebenen aber geräumten Rodelbahn und später durch durch Winterwald recht flach bergauf. 2/3 der Strecke aber weniger als die Hälfte der insgesamt gut 800Hm waren geschafft.

Am Ende der großen Almwiesen stehen die beiden Gebäude der Königsalm. Das eine ist das größte Almgebäude im Landkreis Miesbach und wurde im Jahre 1723 erbaut. Das andere wird als Kavalierhaus bezeichnet. Der Bayernkönig Maximilian I. ließ es 1818 errichten. Im Sommer gibt’s hier eine Almwirtschaft. Heute beeindruckten die Schneemassen, die auf den Dächern der Gebäude lagerten.

Danach ging es kurz in einen Tobel hinab und dann einen schönen freien Hang bergauf. Knapp 30° steil war der. Bestimmt 40cm Pulver, der ohne Windeinfluss gefallen war, lagerten auf einem harten Altschneefundament. Oben am Grat machte sich recht unvermittelt der starke Wind bemerkbar, der im Wetterbericht angekündigt war. Schneeverachtungen blieben nicht aus. Für unsere Spur war das aber nicht sicherheitsrelevant. Die gute, frische Spur hatten andere gelegt.

Die meisten Tourengeher kehrten am kleinen Vorgipfel um oder bereits am Ende des genannten Hanges. Wir sind jedoch weiter in Richtung Gipfel. Der letzte Hang war sehr steil. Links mit hartem Schnee, rechts daneben hatte sich Triebschnee abgelagert. Es bildeten sich deutliche Risse beim Drüberlaufen. Also hielten wir uns links. Die Schneeschuhe griffen aber nicht so recht, so dass alle bis auf Ralf das Unternehmen abbrachen. War nicht weiter schlimm, die Sicht war eh schlecht.

Blick zum Gipfel

Während des Abstieges ließ dann der Wind und Schneefall nach. Die Sicht wurde gut und etwas spitzte sogar die Sonne durch. Winter-Wonderland. Auch nahm die Temperatur deutlich zu. Auf Höhe der Alm fing es merklich an zu Tauen.

Der Abstieg bis zur Alm dauerte aber erstaunlich lang. Die Meistens-Skifahrer kämpften etwas mit dem Gleichgewicht und der Tatsache, dass der Pulverschnee auf der Altschneedecke immer wieder wegrutschte. Für Ralf und mich war das kein Problem. Auch beim Schneeschuhlaufen macht Übung anscheinend den Meister.

An der Königsalm legten wir noch eine kurze Rast ein. Nach überraschend langen 6 Stunden Gesamtzeit kamen wir wieder am Parkplatz an.

Und wie wars für die Meistens-Skifahrer? Ich denke alle drei haben sich mehrfach gedacht: „Was mache ich hier bloß auf Schneeschuhen“. Grundsätzlich sicher eine berechtigte Frage, wenn man skifahren kann. Obwohl der Schildenstein für die Skifahrer mit einem recht kurzen aber schönen Hang nicht das optimale Ziel darstellt. Na ja, so isses eben. Morgen dann halt wieder in die Kitzbühler?

Ein Einkehrschwung in der Tegernseer Käserei in Rottach-Egern rundete den Tag ab.

Hier gibt es eine Tourenbeschreibung: