Bonaparte in der Roten Sonne

Die Berliner Band Bonaparte um den Schweizer Tobias Jundt wollte ich schon lange mal live sehen. Lieder wie Much too much oder Anti Anti gehören seit langem in meine Playlist. Die Shows sollen spektakulär sein. Was immer das heißen mochte. Jedenfalls haben wir uns diesmal nicht per Youtube vorbereitet, so dass wir etwas überrascht wurden.

Die Rote Sonne war voll am Montag, den 8.4. Bisher war ich einmal dort gewesen um die Odenwalder Schwestern Jolly Good zu sehen. Ist aber schon ein paar Jahre her gewesen.

Der Club fasst so 400 Leute und ist damit recht klein. Die Räumlichkeiten sind niedrig, die Bühne daher auch. Das schränkt die Sicht selbst für mich ziemlich ein. Claudia konnte auf einem Lüftungsschacht oder so ähnlich Platz nehmen und sah dadurch besser als ich das Geschehen auf der Bühne. Dieses begann ganz „normal“. Die Band trat in der Besetzung Gitarre (Tobias Jundt), Bass und Schlagzeug an. Die Beleuchtung war recht sparsam.

Der Set war ein Mix aus alten und den neuen, deutschsprachigen Liedern. Nach den ersten Songs kamen bis zu drei Tänzer und Tänzerinnen hinzu, die teilweise sehr spärlich bekleidet waren und erotisierte Bewegungen inclusive Striptease darboten. In einigen Stücken trugen sie aber auch zottelige Tierkostüme. Das war schon sehr merkwürdig und für uns, die wir uns an der Schwelle zum 56. Lebensjahr befinden, na ja, irgendwas halt.

Jedenfalls ging die Post ab und nach einer Stunde fand die Show mit Much too much einen Höhepunkt, das vorläufige Ende und komplett hüllenlose Tänzer, die sich mit Blut übergossen, Croissants verschlangen und wieder ausspuckten und Sekt verspritzten. Die Menge kochte.

Zwei Zugaben später war das Konzert um halb elf zu Ende. Getobt, wie viele, haben wir zwar nicht. Aber einen spannenden Abend mit mitreißender Musik erlebt. Auch die nächsten Konzerte sind anscheinend ausverkauft. Die meisten Leute wissen wahrscheinlich, was sie erwartet.